Thema Heute: Final Countdown – Ende der Sommerpause


Deutschland ist ein Land, mit vielen Sehenswürdigkeiten. Jeden Tag finden viele Veranstaltungen von internationaler Klasse statt und alleine wegen dem reichhaltigen Angebot an Bier, kommen Jahr für Jahr Millionen von Menschen hierhin. Es gibt Museen, Konzerthallen, den Reichstag und das Brandenburger Tor, die Düsseldorfer und Kölner Altstadt, den Karneval, den Christkindl-Markt, das Oktoberfest, die Reeperbahn, die Königs-Pilsener Brauerei, usw. ...

Die Menschen, in diesen unserem Lande, haben also Tag für Tag damit zu tun sich

A. um ihren Lebensunterhalt zu kümmern
B. Kinder zu machen
C. Kulturell weiterzubilden.

Jedoch ein Ereignis zieht, an mindestens vierunddreißig Wochenenden im Jahr, die Aufmerksamkeit der Massen auf sich: Die Fußballbundesliga.
Oder besser gesagt, der Fußball an sich.
Die Menschen und vor allem der Teil der Bevölkerung, die das Hormon Testosteron in sich tragen, verfolgt dann Tagtätlich das Geschehen um einige Hundert Millionäre, die einem Ball auf einem begrenzten Feld hinterher jagen.

Doch was ist eigentlich so faszinierend an so einer Sportart, dass sich Männer, um ein Spiel sehen zu dürfen, mit ihren Frauen wochenlang streiten, Kinder weinen, wenn der Bobic mal wieder nicht getroffen hat, sich erwachsene Männer die Köpfe einschlagen und Millionen Internetseiten mit Milliarden von Kolumnen entstehen?

Fragen sie doch mal einen richtigen Fan. Mit Sicherheit wird der auch keine Antwort auf diese Frage haben.
Es ist halt nun mal so.

Fakt jedoch ist, das keine Sportart so sehr in den Medien vertreten ist, wie der Fußball. Und nirgendwo sich jedes Wochenende so viele Menschen aufhalten, wie auf Fußballplätzen und in den Stadien der Profivereine.

Wenn also in ein paar Wochen endlich die nationalen Meisterschaften wieder beginnen, geht es wieder los:
Männer werden weinen, sich auf dem Oktoberfest das Gehirn aus dem Schädel saufen, Fremdgehen, Unsummen für Hotel- und Bahntickets ausgeben, an Bäume pinkeln und dafür Stadionverbot bekommen.
Plakate für den Lieblingsspieler Malen, im rheinischem Karneval Lieder mit äußerst bedenklichem Inhalt singen, sich diverse Geschlechtskrankheiten auf der Reeperbahn holen und auf keinen Fall Zeit für die Familie haben.
Klar, denken sich jetzt einige, Fußballfans sind ja auch alle Asozial und haben keine Zähne. Stimmt leider nicht...
Die Heerscharen kommen aus allen Schichten der Gesellschaft und nutzen die Bühne Fußball als eine Art von Kultur aus.

Beispielweise arbeiten die sogenannten „Kutten“, in der gesamten Sommerpause an einer neuen Weste mit Aufnähern. Auf diesen Aufnähern stehen dann kurze ( FSK18) Sätze oder das Symbol der Lieblingsmannschaft. Die „Kutten haben auch am wenigsten Ahnung vom Spiel an sich. Sie wollen nur so schnell wie möglich besoffen werden, um sich dann, über alles was Kritik verträgt, auszulassen.
Ein Stehplatz, für diese Spezies der Fans, ist von größter Bedeutung... man soll ja spüren, dass das Bier anschlägt.

Dann gibt es noch die „Ultras“. Sie unterstützen ihren Verein immer nur soweit, wie der Erfolg in greifbarer Nähe ist. Sie malen unheimlich viele Plakate und nähen Fahnen, welche sie dann beim Einlaufen der Mannschaften präsentieren. Auch singen sie, während der Begegnungen, die ganze Zeit irgendwelche Lieder italienischer Herkunft.
Das Leben eines Ultras, ist durch den Verein bestimmt. So kann es auch vorkommen, das sich Ultras, für ihren Verein, zu physischer Gewalt hinreißen lassen.

Wenn der oben erwähnte Erfolg des Vereins ausbleiben sollte, so denken sich der Chef- „Ultra“ und seine Schafe pikante Sprüche gegen den Präsidenten, den Vorstand, die Trainer und die Mannschaft aus. Diese Sprüche werden dann, unsinnigerweise ins Italienische( das versteht doch keine Sau) übersetzt und auf Bettlaken geschrieben, welche dann anstatt der schönen bunten Fahnen, der Öffentlichkeit, beim Einlaufen der Mannschaften, gezeigt werden. Während der Sommerpause wartet der Ultra auf den Spielplan für die nächste Saison, um die Fahrten zu den Auswärtsspielen mit dem ansässigen Busunternehmen zu planen.

Die Fanatischsten aller Fußballfans, werden im allgemeinem Hooligans genannt. Lange, bevor irgendein „Ultra“ eine Flasche Bier am Hals hatte, gab es sie schon.
Viele dieser Fanclubs, existieren schon fünfundzwanzig Jahre oder länger, und bleiben ihrem Verein und den Mitgliedern ihrer Gruppe bis ans Lebensende treu.

Dann gibt es noch die normalen Fans. Sie kaufen sich eine Mütze und einen Schal ihrer Lieblingsmannschaft, erstehen eine Dauerkarte mit Sitzplatzberechtigung und trinken höchstens ein Bier pro Spiel. Dann werden mit dem Sitznachbarn lange Diskussionen über die Fähigkeiten der Mannschaft und des Trainers geführt.
Zu Auswärtsspielen fahren diese Leute fast nie... es gibt ja noch ein Leben nach dem Fußball.

Also ist jede Fangemeinschaft eine kleine Kultur in sich selbst. So können selbst Menschen, die im realen Leben Außenseiter sind, über den Fußball Anbindung zu anderen Menschen finden und sich so ihr Selbstvertrauen für den Alltag holen.
Ob jetzt das Saufen, das Plakate malen, das Diskutieren über das Spiel oder einfach nur der Zusammenhalt. Für jeden ist etwas dabei; wenn man sich nur für Fußball interessiert.

Die Mannschaften befinden sich momentan in der Vorbereitung auf die neue Saison. Jeder einzelne Spieler muss jetzt ganz viel laufen und Bälle durch die Gegend schießen.
Am Tag, wird oftmals dreimal zu Üben gebeten. Die Trainer wollen ja eine Mannschaft, die durchtrainiert in die Saison gehen kann, und nicht diese italienischen Plakate sehen. Es dauert einfach zu lange jedes Wort im Wörterbuch nachzuschlagen.

Im Rahmen jeder Saisonvorbereitung, finden auch Freundschaftsspiele statt, welche in der Tagespresse angekündigt werden. Dort finden sie mit Sicherheit auch die Fans, die vorhin noch beschrieben worden. Erschrecken sie nicht, haben sie keine Angst... gehen sie auf die Leute zu und stellen sie sich vor. Egal was ihnen Spaß macht, beim Fußball finden sie es.
Im Rahmen eines Auswärtsspiels, kann man ja auch das Brandenburger Tor besuchen.

Fußball ist klasse...Fußball verbindet...
Ich kann es kaum erwarten....es geht wieder los...

Der Countdown läuft schon.